Männliche Zeugungsunfähigkeit wird bei Patienten diagnostiziert, wenn sie trotz normalem Geschlechtsverkehr ohne Verhütung mehr als ein Jahr lang ungewollt kinderlos bleiben (keine Schwangerschaft oder Abort, unklare Ursachen) und wenn anhand von Untersuchungen die Abnormität des Spermas nachzuweisen ist. Verminderte Spermienzahl und geschwächte Spermienqualität sind die häufigsten Ursachen der männlichen Unfruchtbarkeit.
Eine Vielzahl von Ursachen kann zur männlichen Unfruchtbarkeit führen, darunter erweist sich als ein Hauptgrund dafür die Abnormität des Spermas, die sich vor allem durch die verminderte Spermienzahl und geschwächte Spermienqualität manifestiert.
Während der Bildung und der Reifung der Spermien wirken sich die Wandlungen der DNA, vom Zellkern der Samen bildenden Zellen, sowie des Nukleoalbumins, unmittelbar bedeutend auf die Zeugungsfähigkeit aus. Bei der die DNA bestimmende Messmethode (FCM) wird das DNA von Samen bildenden Zellen jeglicher Stadien bestimmt, um den Verlauf der Samenbildung zu beurteilen. Anhand der Untersuchungsergebnisse gewinnt man rasch und präzis einen Einblick auf die Entwicklung der Samen sowie das Ausmaß der eventuellen Verhinderungen, wodurch man pathologische Veränderungen während der Bildung sowie der Reifung der Spermien ins Licht rücken kann. Die Forschung hat ergeben, dass der Prozentsatz der normalen monoploiden Spermien im Sperma und die Spermiendichte sowie die Beweglichkeit der Spermien, welche bei einer Routineuntersuchung bestimmt werden, einen direkten Zusammenhang aufweisen.
In der chinesischen Medizin ist die Niere die Wurzel der vorgeburtlichen Essenz und des Ursprungs-Qi. Nach der Theorie der Chinesischen Medizin beherrscht die Niere Reproduktion, Entwicklung und Reifung des Genitalsystems. Die Fähigkeit der Fortpflanzung ist abhängig vom reichlichen Vorhandensein der Nierenessenz, die Bildung, Speicherung und Ausscheidung der Reproduktionsessenz werden ebenfalls durch die Niere kontrolliert. Nieren-Qi (Essenz)-Mangel ist die Hauptursache und Pathogenese für männliche Unfruchtbarkeit. Als ich die Grundlagen der TCM lernte, insbesondere als ich in der Chirurgischen Abteilung arbeite, konnte ich damals diese Theorie noch nicht richtig verstehen und konnte es auch nicht wirklich glauben. Um meine Doktorarbeiten vorzubereiten, habe ich zwischen 2001 und 2003 eine klinische Forschung mit meinem Professor FusongXu, einem der bekanntesten TCM Kinderwunsch-Experten und Vorsitzenden der TCM Professional Kommission in China, zusammen gemacht. Alle an diesen klinischen Studien teilnehmenden Personen sind unter der Unfruchtbarkeit leidende Patienten, die verschiedene Sperma-Probleme haben. Die klinische Forschung zeigte, dass die Nieren-tonisierenden TCM-Behandlungen die Spermiendichte bei Patienten erhöhen, deren Spermienzahl zu niedrig ist. Zudem verbessern sie die Spermienqualität bezüglich der Vitalität, der Überlebensrate sowie der Beweglichkeit bei Patienten, deren Spermien einen Qualitätsmangel aufweisen. Zudem verringern sie die Missbildungsrate der Spermien bei Patienten, deren Spermien vielfach abnormale Formen haben. Der Prozentsatz der monoploiden Spermien im Sperma wird deutlich erhöht, während jener von polyploiden gesenkt wird.
Der Wirkungsmechanismus der TCM-Behandlung besteht darin, dass dadurch die vom Spermatogonien produzierten Spermien bei der Zellteilung sowie der Reifung gefördert werden. Klinische Untersuchungen haben belegt, dass Akupunktur oder chinesische Kräutertherapie zur Besserung sowie zur Heilung der männlichen Unfruchtbarkeit beitragen kann. Ihre positiven Wirkungen zeigt sie nicht nur bei der Behandlung ungenügender Spermienqualität sowie Quantität, sondern auch bei der Bekämpfung gegen die abnormale Spermakolliquation (Samen-Verflüssigung), immun bedingte männlichen Unfruchtbarkeit und gegen männliche Infertilität anderer Gattungen.