1. Aus Sicht der westlichen Medizin
Die Ursachen des PCO-Syndroms sind nicht ganz klar. Bei der Entwicklung des PCO-Syndroms scheinen veränderte Hormongegebenheiten maßgeblich zu sein. Vermutlich schüttet die Hirnanhangdrüse bei PCOS-Patientinnen vermehrt luteinisierendes Hormon (LH) und vermindert follikelstimulierendes Hormon (FSH)aus. Durch dieses Ungleichgewicht wird die Bildung von männlichen Geschlechtshormonen (Androgene) im Eierstock angeregt, die erhöhten männlichen Geschlechtshormone (Androgene) wandeln sich im Fettgewebe zum Teil in weibliches Östrogen um, deshalb liegt bei den betroffenen Frauen konstant ein erhöhter Östrogenspiegel vor. Die erhöhte Östrogenkonzentration ist wiederum die Ursache dafür, dass der Körper bei den betroffenen Frauen weniger FSH und mehr LH ausschüttet. So entsteht ein sich selbst verstärkender Kreislauf.
Die verminderte FSH-Konzentration stört die Funktion der Eierstöcke und führt oft zur Follikelreifungsstörung und Entstehung von vielen kleinen Zysten in den Eierstöcken (polyzystische Ovarien), deshalb findet der Eisprung selten statt oder der Eisprung bleibt aus. Durch die erhöhte Androgenkonzentration (Hyperandrogenämie) und den erhöhten Östrogenspiegel treten verschiedene PCO-Symptome auf: Zyklusstörungen oder Amenorrhoe, Hirsutismus, Virilismus, Akne und Unfruchtbarkeit.
Das PCO-Syndrom steht außerdem im Zusammenhang mit einer gestörten Wirkung von Insulin. Die Betroffenen können an einer Insulinresistenz leiden und dadurch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus entwickeln. Durch erhöhte Insulinkonzentration bilden Frauen mit PCOS mehr männliche Hormone in den Eierstöcken und schütten vermehrt LH in der Hirnanhangdrüse aus.
2. Aus Sicht der Chinesischen Medizin
Nach der TCM Theorie ist das PCO-Syndrom durch Gleichgewichtsstörungen von Yin und Yang verursacht. Im Verlauf des Zyklus wandeln Yin und Yang sich unaufhörlich. In der postmenstruellen Phase entwickelt sich die Yin-Kraft, die Uterusschleimhaut baut sich auf. In der prämenstruellen Phase (nach dem Eisprung), steigt das Yang kontinuierlich bis zur Menstruation an, die Körpertemperatur ist nun höher als in der postmenstruellen Phase. Die Yin-Yang-Theorie ist die grundlegende Lehre der chinesischen Medizin. In der TCM wird Gesundheit als harmonisches Gleichgewicht von Yin und Yang betrachtet. Gleichgewichtsstörungen (sowohl Yin-Mangel und/oder Yang Mangel als auch Yin- und / oder Yang-Überschuss) oder Umwandlungsstörungen zwischen Ying und Yang führt sehr häufig zu Menstruationsstörungen und weiterhin zur Unfruchtbarkeit. Akupunktur und Kräutertherapie helfen Frauen mit PCOS, ihr Yin und Yang-Gleichgewicht zu regulieren, die Umwandlung zwischen Yin und Yang zu fördern, dadurch wird das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang wieder hergestellt. Das hilft den Patientinnen, ihr PCO-Syndrom zu verbessern oder zu heilen und Ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Frauen mit PCOS haben hohe Risikofaktoren für mögliche spätere Erkrankungen, wie Diabetes, Hashimoto-Thyreoiditis sowie Herz- und Gefäßerkrankungen. Seltene oder ausgebleibende Menstruationen können im Laufe der Zeit die Gefahr für Gebärmutter-, Brust- und Eierstockkrebs etwas erhöhen.
Nicht nur um den Kinderwunsch zu erfüllen, sondern auch um der Gefahr von Diabetes Hashimoto-Thyreoiditis, Übergewicht sowie Herz- und Gefäßerkrankungen entgegenzuwirken, ist die Behandlung der Chinesischen Medizin sehr wirksam und sinnvoll.